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.Zweitens: wenn sie sich nicht zur Scheidungentschloß, blieben die Dokumente, die er ihr anvertrauthatte, in seinem Besitz und unter seiner Kontrolle.Drit-tens: damit er den Besitz und die Kontrolle verlöre, muß-te die Scheidung verwirklicht werden.Und da wurdestdu zum großen Regisseur ihrer Tragödie, zum Puppen-spieler, der die Fäden zieht und die Puppen ganz nach sei-ner Laune tanzen läßt; da fuhrst du nach Korfu, um ihreEltern aufzusuchen, die, wie es aus den Briefen hervor-ging, für eine Scheidung waren; da schlugst du Rechtsan-wälte vor, gabst juristische Spitzfindigkeiten zum besten,stimmtest dem zu, daß es grausam sei, die Ärmste an ei-nen Mann gebunden zu halten, der dreißig Jahre im Ge-fängnis abzusitzen hätte; da umgarntest du den Geliebtenmit Vorschlägen und Zusicherungen, entflammtest ihn,rietst ihm zu einer Flucht ins Ausland mit ihr und demKind aus der Ehe mit Hatzizisis.Und als du merktest, daßer keinen Mut hatte, daß er ein Schwächling war, der esnicht scha e, dem Einfluß entgegenzutreten, den Hat-697 zizisis noch immer auf die junge Frau ausübte, da stürz-test du dich auf die Beute: du umgarntest sie, tröstetestsie, machtest ihr den Hof und verführtest sie, bis auch derletzte Rest vom ehelichen Bündnis ausgelöscht und derGeliebte abgeschoben war, da er sowieso nicht mehr vonNutzen war.All dies in den zwei Monaten, während ichdamit beschäftigt war, meine durch Hasenbraten, Hecht,Fasan, Hummer, Rebhuhn, Kapaun, Reh und gespicktesKalb verursachte Magenverstimmung zu heilen, für dieverdammten Dokumente nur dieses wütende Desinter-esse hege, deine Versuche, dich mir anzuvertrauen, über-gehe, und jede Bitte, dir zu helfen, zurückweise.»Weißtdu, ich muß nach Korfu fahren.Komm bitte mit ! Dannmacht es den Eindruck, als sei es eine Urlaubsfahrt.« »Korfu ? Nein, ich habe keine Lust, ich kann nicht.«  »Dumußt mir helfen, ich habe ein Problem: ich muß drei Grie-chen in Italien unterbringen.Ein Pärchen und ein Kind.« »Wer ist dieses Pärchen, wer ist das Kind ?«  »Rate mal.« »O nein ! Ich denke nicht daran !«  »Ich bin nervös, weißtdu, es gelingt mir nicht, in jenes Haus zu kommen.Ichhabe erfahren, daß sie einen Babysitter suchte, und ichdachte, ich könnte ihr eine Amme zuspielen, die ich ken-ne, aber sie hat sie nicht genommen.Und wenn ich mir ei-nen Wachsabdruck vom Schloß machen würde ?«  »Ichmöchte nichts davon wissen !«Nur ein einziges Mal wandte ich dir meine Aufmerk-samkeit zu, und zwar als du mir erzähltest, wie du dankder Mithilfe des jungen Mannes an die ersten Pakete mitden Papieren gekommen warst.Es ist überflüssig, zu sa-gen, daß die Dinge nicht so waren, wie er sie deinen An-698 weisungen zufolge Fany geschildert hatte und wie du esim April der Presse berichten würdest.Es gab kein besetz-tes Viertel, keine durchgeschnittenen Telefonkabel, keinzehnköpfiges Kommando, das sich vor dir mit Gewalt Zu-tritt ins Haus verscha hatte.Ganz allein warst du hin-eingegangen, um neun Uhr abends, vierter Stock, rech-te Tür hinter dem Aufzug; allein hattest du das Zimmerentdeckt, das erste links, ein Eßzimmer, und dort hattestdu das richtige Möbel gefunden, eine Art Anrichte mitRegalen: im obersten Regal waren die Pakete versteckt.Allein hattest du sie gestohlen, in mehreren Etappen, je-desmal in Todesängsten, denn anfangs dachtest du, es seiniemand im Haus, doch dann hattest du bemerkt, daßim Zimmer am Ende des Gangs die alte Mutter von Hat-zizisis schlief.Du hattest sie schnarchen gehört.VollerAngst beim Gedanken, sie könnte aufwachen, begannstdu schneller zu arbeiten, mit angehaltenem Atem, undder Weg vom Zimmer zur Treppe, vom Treppenhaus zumAuto, vom Auto ins Treppenhaus, von der Treppe wiederins Zimmer schien endlos zu sein.Dein Herz hämmerte,auf deinem Körper stand der kalte Schweiß, du zittertest,und beim dritten Gang war das Paket mit einem lautenKnall auf den Boden gefallen.Die Alte war aufgewacht:»Jannis, bist du es, Jannis ?« Antworten oder nicht ? Undwenn ich antworte, wenn sie merkt, daß meine Stimmenicht die von Jannis ist ? Fest durchatmen und: »Ja, ich bines.«  »Ah ! Mach nicht so viel Lärm, Jannis.Ich möch-te schlafen.« Später war dir deshalb schlecht geworden,in der Nacht hattest du einen Alptraum gehabt.Du hat-test von einem Kraken geträumt.Unter allen Meerestie-699 ren war der Krake das Tier, das in deinen Augen stärkerals alles andere das Unglück und den Tod symbolisier-te: einem Kraken kann man nicht entfliehen, sagtest du,wo man auch hinläuft, fängt er dich und packt dich.Unddieser Krake war riesig, monströs, sein Kopf war so breitwie ein Platz, seine Fangarme so lang wie die Straßen ei-ner Stadt, denn er war nicht im Meer: er war in der Stadt.An den Plakatwänden der Gebäude entlang breitete ersich aus, füllte jeden Leerraum und verschlang alles, wasihm in Weg war, Autos, Körper, Handkarren, Omnibus-se, und dabei brüllte er.Ein dumpfes, wütendes Brüllen,eine Art Beschwörung, die zum Himmel aufstieg und ineinem Wort, das du nicht verstandest, wieder herabfiel.Ein Wort, das gleichzeitig nach Freude und Trauer klang.»Denk dir, es ähnelte dem Wort Leben, zoì.Oder lebt, zi.Und dabei schien es mir, daß ich tot sei.« Doch nicht ein-mal diesem Traum maß ich Wichtigkeit bei.Tatsache ist, daß man nie rechtzeitig erkennt, was wich-tig und was unwichtig ist [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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